Am 3.11. ist unser guter Taschkin gestorben. 36 Jahre ist er altgeworden und 31 davon hat er bei uns auf der Jugendfarm gelebt.
Er war immer der Herdenchef gewesen, bis vor 6 Jahren Merlin zu uns kam und ihn abgelöst hat. Taschkin wurde dann sozusagen der „Altchef“ mit allen Rechten, aber weniger Pflichten. Für die Stuten allerdings hat er sich weiterhin zuständig gefühlt.
In jungenJahren war Taschkin ein chices, sportliches Pferd gewesen, eigentlich ein gut zu reitender Allrounder, wäre da nicht eine Kleinigkeit gewesen: in der Bahn ist er oft wie von der Tarantel gestochen durchgegangen, meist beim angaloppieren. Auch dieses Durchgehen war sehr sportlich und hat uns immer wieder vor ein Rätsel gestellt, da uns damals osteopathische Behandlung noch nicht geläufig war.
Im Umgang jedoch war er ein ganz entspanntes, freundliches Pferd, das sich auch von mehreren Kindern gleichzeitig gerne putzen ließ. Auch als Wanderreitpferd hat er sich sehr bewährt, gelassen in jeder Situation und stark, um viel Gepäck zu tragen.
Die letzten Jahre über hat sich Taschkin ausschließlich von Wiesencobs-Brei ernährt, da er durch den Zustand seiner Zähne aus Jahren nicht mehr, da er Kreislaufprobleme hatte, und man nie wusste, wann er anfängt zu taumeln. Für Bodenarbeitsübungen war er aber nach wie vor ein gutes Lernpferd. Da es ihm in den letzten Monaten zunehmend beunruhigt hat, wenn die anderen Pferde in der Reitbahn waren, haben wir ihn kurzerhand mit dazu genommen und frei mitlaufen lassen. Das fand er sehr gut und hat sich aus früherer Gewohnheit in die Abeilung integriert.
Was macht man nicht alles, damit jeder zufrieden ist!
Ja, und nun hat ihn am Donnerstag sein Kreislauf unerwartet im Stich gelassen und er ist inmitten seiner Herde während des Fressens an der Futtergrippe zusammengebrochen und hat kurz darauf seinen letzten Atemzug getan. Wir haben ihm dort ein Strohbett gemacht und alle Kinder, die wollten konnten sich von ihm verabschieden.
Taschkin war eine besondere Pferdepersönlichkeit und hinterlässt natürlich eine große Lücke, aber auch viele bunte Erinnerungen, unzählige Kinder, die von ihm gelernt haben und die Freude, in so lange beherbergen zu können.